Es gibt Musiker*innen, die können gut singen. Und andere, die haben ein krasses Gespür für Melodien und Worte. Und es gibt welche, die haben wirklich etwas zu sagen – etwas, das niemand sonst bisher gesagt hat und das auch nicht jeder sagen könnte. Irgendwo in der Schnittmenge dieser Gruppen steht sie: Katha Rosa.
Wohnort: Hamburg. Berufe: Sängerin, Musikautorin.
Aktuelle Zahlen: Eine Viertelmillion regelmäßige Spotify-Fans, zehn Millionen Streams insgesamt.
Rückblende: Im März 2021 schreibt Katha Rosa ihren Song „Nein (Du kannst mir nicht wehtun)“.
Ein Song über sexuelle Gewalt in der Familie. Als sie den schweren und trotzdem empowernden Song auf TikTok online schaltet, überschlagen sich die Ereignisse: Das ZDF berichtet, der KiKa auch, schließlich RTL Nord und das SAT1-Frühstücksfernsehen. Die Erfolgsproduzenten Alex Christensen und Florian Arndt werden auf die in Krefeld geborene Künstlerin aufmerksam und nehmen sie unter Vertrag. In der Folge wird Katha Rosa zum Sprachrohr eines viel zu lange zum Schweigen verdammten Publikums. Ihre Videos auf TikTok und Instagram gehen durch die Decke. „Ich seh mich nicht als Influencerin“, sagt sie, „ich glaube aber, dass meine Musik Einfluss auf das
Leben der Leute nimmt, die mir folgen. Das spiegelt sich jedenfalls in den Nachrichten, die ich kriege.“
Mit „Schwarzer Hund“ führt Katha im Frühjahr 2024 die Spotify Viral Charts an. Ein Song über die verschiedenen Gesichter der Depression. Wieder ein schweres Thema? „Ich kann Menschen nur nachhaltig im Herzen berühren, wenn es auch wirklich von Herzen kommt“, erklärt Katha Rosa. „Ich glaube fest daran, dass Musik etwas in der Gesellschaft bewegen kann, wenn man mutige Texte schreibt. Ehrliche Musik kann außerdem dabei helfen, Wunden zu heilen. Ich möchte meine Musik dafür nutzen, dass Menschen sich gesehen und verstanden fühlen.“ Dass neben Tiefe und Schwere auch Hoffnung und Kraft einen festen Platz in Katha Rosas Songs haben, honorieren nicht nur ihre Fans. 2024 geht sie gleich mit zwei Topstars auf Tour: Im
Sommer mit Ben Zucker („Na und?!“) und schon im Frühjahr mit Florian Künstler („Kleiner Finger Schwur“). Mit ihm hat sie außerdem ein extrem hitverdächtiges Duett aufgenommen: „Sorry“. Vorher thematisiert sie in ihrer Single „Haus“ (VÖ Frühjahr 2024) den Weg aus der dysfunktionalen Vergangenheit hin zu einer selbst gewählten, bunten, liebevollen Wahlfamilie. Wieder ein vermeintliches Tabuthema aus ihrem eigenen Leben, dem sie kraft ihrer Musik und der unglaublichen emotionalen Wandlungsfähigkeit ihrer Stimme einen neuen, stärkenden Vibe gibt.
Katha Rosa ist eine Künstlerin, die die deutsche Musikszene buchstäblich braucht. Während Songs mehr und mehr auf Format und Streambarkeit geschrieben werden und Klicks scheinbar vor Inhalten gehen, erhebt sie ihre Stimme für Themen, über die zu lange geschwiegen wurde. Eine Künstlerin, die als eine von wenigen in der Lage ist, Impulse zu setzen, die noch viele Jahre als Echo in der Szene nachschwingen werden. Man kann es denen, deren Geschichten sie laut
macht, nur wünschen. Es wäre Zeit.
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